Meine Blüte im Stammbaum

Meine Blüte im Stammbaum macht Sinn

Erleuchtung erfüllt dich mit dem Liebreiz einer roten Kastanienblüte

Was einen anderen wirklich erreicht, ist dein strahlendes Präsentsein

Nach der Prägung stehen wir immer in Reaktion auf die prägende Situation. Beispiel: Die Eltern sind von unverarbeiteten Kriegserlebnissen ausgefüllt und ich Kind befinde mich im leidvollen Alleinsein. Dem Bedürfnis, diese Einsamkeit zu überwinden, entstammt nun meine Motivation, das ungewisse Schicksal eines ertrunkenen Onkels zu erspüren; mit dieser im Raum stehenden Schwingung in Resonanz zu gehen; mich damit zu verbinden. Und im späteren Erwachsenenleben verliere ich mich dann in diesem feinsinnigen Erspüren und Sinnieren.

Alles ist mit allem verbunden: Auch der äußerste rechte Ast gehört zum Baum und macht im Stamm eine Wirkung.

Ich erfasse, dass es im alten Kontext Sinn macht, wie ich geworden bin. Und heute macht es Sinn, diesem Erfassen und Michverstehen den höchsten Stellenwert einzuräumen. Denn wenn ich mich nicht verstehe, dann will ich nicht wirklich etwas mit mir zu tun haben, was mein letztlich fruchtloses Nach-außen-Orientiertsein noch unterstreicht.

Nur wenn ich mich selbst erfahre und verstehe, kann ich begreifen, dass ich jetzt ohne die gewohnte Fokussierung sein kann.

Es macht Sinn, mich auf mein Blühen zu konzentrieren. Während des Blühens entsteht ein Duft, der den anderen möglicherweise zu dessen eigenem Blühen inspiriert.

Den gewohnten Aufmerksamkeitsstil aufzugeben fühlt sich nun aber so an als würde ich den Ast absägen, auf dem ich sitze. Da mein im Kontext der Familie ausgebildetes Ausgerichtetsein die Hauptbeziehungsebene verkörpert, ist es das Naheliegendste überhaupt, dass ich darin verbleiben will: in der Hoffnung, dass sich mein anvisiertes Beziehungsglück irgendwann aber denn doch erfüllen werde.

Es ist vergebliche Liebesmüh, im gewohnten, vermeintlich sicheren Ausgerichtetsein zu verbleiben: Darin verpassen wir unser freies Leben. Hingegen gelingt es uns im Angesicht des bislang gelebten Dramas, in der Gegenwärtigkeit Platz zu nehmen: Wir sichten unser bisheriges, endliches Lieschen- oder Karlchensein. Nehmen es in den Arm. Und starten von dort aus in das alles überdauernde "Ich bin!".


Es macht Sinn, wachen Sinnes das Ausbilden der eigenen Blüte zu priorisieren. Während des Blühens entsteht ein Duft. Er befeuert.

Lieschen und Karlchen sind in der Erleuchtung enthalten. Ganz angenommen entschwinden sie im glücklichen Ganz-wach-da-Sein.